Biomedizin-Förderpreise 2023
Drei MPI-Forschende erhalten Preis für medizinisch relevante
Spitzenforschung auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie und
des Proteinabbaus.
Der mit 2.500 Euro dotierte Dortmunder Biomedizinpreis
geht dieses jahr gleich an drei Nachwuchswissenschaftler
vom Max-Planck-lnstitut (MPl) für molekulare Physiologie.
Insgesamt werden fünf Wissenschaftler vom Verein zur
Förderung der biomedizinischen und klinischen Forschung
e.V. für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der
biomedizinischen Forschung geehrt.
,,Viele Einrichtungen in Dortmund liefern Spitzenforschung zum
Wohl der Allgemeinheit. Genau das möchten wir mit dem
Biomedizin-Förderpreis unterstützen", erläutert der Vorsitzende
des Vereins PO Dr. Kalhoff, leitender Oberarzt und stellv. Direktor
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Dortmund.
Kl-basierte Software für die Kryo-Elektronentomographie
Thorsten Wagner und Gavin Rice haben zusammen in der
Gruppe von Stefan Rauriser, Direktor der Abteilung
Strukturbiochemie, eine Software entwickelt, die Proteine in
der Kryo-Elektronentomographie genau identifiziert, auswählt
und so die mühsame händische Selektion ersetzt. Das neue
Open-Source-Tool mit dem Namen TomoTwin nutzt dafür
metrisches Deep Learning basierend auf neuronalen Netzen. Es
ermöglicht, mehrere Proteine mit hoher Genauigkeit und
hohem Durchsatz zu lokalisieren, ohne das neuronale Netz
jedes Mal manuell neu erstellen oder neu trainieren zu müssen.
Neuer Mechanismus im Reifungsprozess von Ribosomen
Malte Gersch, Gruppenleiter am CGC, hat mit seinem Team,
erste molekulare Einblicke in die Maschinerie gewonnen, die
die Reifung des Ribosoms, der Proteinfabrik der Zelle,
ermöglicht. Im Zentrum steht das kleine Protein Fubi, das dafür
bekannt ist, Proteine für deren Abbau zu markieren und so die
Stimulation von Immunreaktionen verändert. Mit Hilfe eines
neu entwickelten chemischen Baukastens charakterisierten die
Forschenden, wie zwei deubiquitinierende Enzyme eine
spezifische Fubi-Hydrolase-Aktivität bereitstellen und damit in
zwei Stufen als Fubi-Proteasen auftreten.
Neben den drei MPl-Wissenschaftlern wurden Mihael Vucur von
der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und lnfektiologie
der Universität Düsseldorf und Benjamin Buchmüller von
derTU Dortmund/Princeton University mit dem
Biomedizinpreis ausgezeichnet.