Biomedizin Dortmund

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Biomedizin-Förderpreise 2020

Vier Forscherinnen und Forscher erhalten den „Biomedizin-Förderpreis 2020“. Der Verein zur Förderung der biomedizinischen und klinischen Forschung vergibt den mit 2.500 Euro dotierten Preis. Ausgezeichnet werden wissenschaftlich hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung, die in Dortmund oder in Kooperation mit einer Dortmunder Institution entstanden sind. „Die biomedizinische Forschung in der Region ist fast so vielfältig wie die Bewohner des Ruhrgebiets. Die verschiedenen Einrichtungen liefern Spitzenforschung zum Wohl der Allgemeinheit. Mit dem Biomedizin-Förderpreis wollen wir diese Innovationen sichtbar machen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Dr. med. Hermann Kalhoff. Lebererkrankungen: Einblicke in kleinste biologische Strukturen Der erste Preisträger, Dr. Ahmed Ghallab, forscht am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) zu Lebererkrankungen. Er konnte aufklären, warum die Leber den Stau der giftigen Galle meist glimpflich übersteht. Denn das Organ bedient sich eines Tricks: Über einen Riss in der Zellmembran strömt die Galle in Leberzellen. Das tötet zwar betroffene Zelle, macht aber auch die Membran zum Blutgefäß durchlässig. So kann die Galle ins Blut abfließen und das Organ im Ganzen wird gerettet. Diese Einsichten in lebendes Gewebe sind Ahmed Ghallab mithilfe der Zwei-Photonen-Mikroskopie gelungen. Immunologie: Die Angriffswege der Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) NK-Zellen können uns vor Krebs schützen, indem sie Tumorzellen umbringen. Dazu schleusen die Immunzellen entweder Enzyme in Zielzellen ein oder sie binden an Andockstellen auf dem Ziel und lösen so eine tödliche Kettenreaktion aus. Wann die NK-Zellen welchen Weg einschlagen, erforscht die zweite Preisträgerin Isabel Prager. Die IfADo-Doktorandin konnte zeigen, dass die NK-Zellen ihre Strategie im Verlauf des Angriffs mehrerer Zellen anpassen: Während die NK-Zellen zunächst den schnelleren Weg über die Ausschüttung von Enzymen wählen, wechseln sie zum Ende dazu, eine Kettenreaktion durch Andocken an die Tumorzelle auszulösen. Wirkstoffforschung: Energiequellen von Krebszellen blockieren Wie man Krebszellen am Wachstum hindern kann, das hat Dr. Elena Reckzeh am Dortmunder Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie erforscht. Sie arbeitet an einer neuen Wirkstoffklasse, die verhindert, dass Zucker in Form von Glukose in die Krebszellen gelangt. Der Zucker liefert den Zellen die nötige Energie, um weiterzuwachsen. Fehlt der Energienachschub, kann das zum Zelltod führen. Elena Reckzeh konnte jedoch zeigen, dass die Krebszellen mit der Zuckerblockade umzugehen wissen: Sie stellen ihren Stoffwechsel auf eine Aminosäure als Energielieferantin um, um dem Zelltod zu entgehen. Ist sowohl die Zuckeraufnahme als auch der Aminosäureabbau blockiert, führt das wiederum zum Zelltod. Strukturbiologie: Wie ein Bakterientoxin Zellen durchlöchert Dr. Evelyn Schubert vom Dortmunder Max-Planck-Institut erhält ebenfalls den Biomedizin- Förderpreis. Im Rahmen ihrer Promotion ist es ihr gelungen, den Aufbau und die Funktionsweise eines bestimmten Bakterientoxins aufzuklären. Bakterien setzen das Gift ein, um Insekten innerhalb kürzester Zeit zu töten. Das macht die Erforschung des Toxins relevant für die Entwicklung von Biopestiziden und neuen Antibiotika. Evelyn Schubert konnte mithilfe der Röntgenkristallographie und der Kryo-Elektronenmikroskopie aufklären, wie genau es dem Toxin gelingt, Nanoporen in der Wirtsmembran zu bilden. Die dadurch entstehenden winzigen Löcher führen schließlich zum Zelltod. Pressemitteilung (Klinikum Dortmund)

Biomedizin-Förderpreise 2020

Vier Forscherinnen und Forscher erhalten den „Biomedizin- Förderpreis 2020“. Der Verein zur Förderung der biomedizinischen und klinischen Forschung vergibt den mit 2.500 Euro dotierten Preis. Ausgezeichnet werden wissenschaftlich hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung, die in Dortmund oder in Kooperation mit einer Dortmunder Institution entstanden sind. „Die biomedizinische Forschung in der Region ist fast so vielfältig wie die Bewohner des Ruhrgebiets. Die verschiedenen Einrichtungen liefern Spitzenforschung zum Wohl der Allgemeinheit. Mit dem Biomedizin-Förderpreis wollen wir diese Innovationen sichtbar machen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Dr. med. Hermann Kalhoff. Lebererkrankungen: Einblicke in kleinste biologische Strukturen Der erste Preisträger, Dr. Ahmed Ghallab, forscht am Leibniz- Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo) zu Lebererkrankungen. Er konnte aufklären, warum die Leber den Stau der giftigen Galle meist glimpflich übersteht. Denn das Organ bedient sich eines Tricks: Über einen Riss in der Zellmembran strömt die Galle in Leberzellen. Das tötet zwar betroffene Zelle, macht aber auch die Membran zum Blutgefäß durchlässig. So kann die Galle ins Blut abfließen und das Organ im Ganzen wird gerettet. Diese Einsichten in lebendes Gewebe sind Ahmed Ghallab mithilfe der Zwei-Photonen-Mikroskopie gelungen. Immunologie: Die Angriffswege der Natürlichen Killerzellen (NK- Zellen) NK-Zellen können uns vor Krebs schützen, indem sie Tumorzellen umbringen. Dazu schleusen die Immunzellen entweder Enzyme in Zielzellen ein oder sie binden an Andockstellen auf dem Ziel und lösen so eine tödliche Kettenreaktion aus. Wann die NK-Zellen welchen Weg einschlagen, erforscht die zweite Preisträgerin Isabel Prager. Die IfADo-Doktorandin konnte zeigen, dass die NK-Zellen ihre Strategie im Verlauf des Angriffs mehrerer Zellen anpassen: Während die NK-Zellen zunächst den schnelleren Weg über die Ausschüttung von Enzymen wählen, wechseln sie zum Ende dazu, eine Kettenreaktion durch Andocken an die Tumorzelle auszulösen. Wirkstoffforschung: Energiequellen von Krebszellen blockieren Wie man Krebszellen am Wachstum hindern kann, das hat Dr. Elena Reckzeh am Dortmunder Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie erforscht. Sie arbeitet an einer neuen Wirkstoffklasse, die verhindert, dass Zucker in Form von Glukose in die Krebszellen gelangt. Der Zucker liefert den Zellen die nötige Energie, um weiterzuwachsen. Fehlt der Energienachschub, kann das zum Zelltod führen. Elena Reckzeh konnte jedoch zeigen, dass die Krebszellen mit der Zuckerblockade umzugehen wissen: Sie stellen ihren Stoffwechsel auf eine Aminosäure als Energielieferantin um, um dem Zelltod zu entgehen. Ist sowohl die Zuckeraufnahme als auch der Aminosäureabbau blockiert, führt das wiederum zum Zelltod. Strukturbiologie: Wie ein Bakterientoxin Zellen durchlöchert Dr. Evelyn Schubert vom Dortmunder Max-Planck-Institut erhält ebenfalls den Biomedizin-Förderpreis. Im Rahmen ihrer Promotion ist es ihr gelungen, den Aufbau und die Funktionsweise eines bestimmten Bakterientoxins aufzuklären. Bakterien setzen das Gift ein, um Insekten innerhalb kürzester Zeit zu töten. Das macht die Erforschung des Toxins relevant für die Entwicklung von Biopestiziden und neuen Antibiotika. Evelyn Schubert konnte mithilfe der Röntgenkristallographie und der Kryo-Elektronenmikroskopie aufklären, wie genau es dem Toxin gelingt, Nanoporen in der Wirtsmembran zu bilden. Die dadurch entstehenden winzigen Löcher führen schließlich zum Zelltod. Pressemitteilung (Klinikum Dortmund)