Biomedizin-Förderpreise 2017
Förderpreis: Krebsforschung made in Dortmund
In den vergangenen 100 Jahren hat die biomedizinische
Forschung wesentlich
dazu beigetragen, unsere Lebenserwartung und Lebensqualität
zu steigern. Um Dortmunder Innovationen aus diesem
Forschungsfeld sichtbar zu machen, hat der Verein zur
Förderung der biomedizinischen und klinischen Forschung
erneut den mit 3.000 Euro dotierten Biomedizin-Förderpreis
vergeben. Fünf Forschende wurden am 29. August
ausgezeichnet.
Mit der TU Dortmund, den außeruniversitären
Forschungseinrichtungen und den Kliniken hat sich Dortmund
zu einem wichtigen Standort für die biomedizinische Forschung
entwickelt. „Es geht darum, die Ursachen von Krankheiten wie
Krebs zu verstehen und diese beispielsweise durch die
Entwicklung neuer Therapien gezielt zu behandeln”, erklärt Jan
Hengstler, Institutsleiter am Leibniz-Institut für
Arbeitsforschung an der TU Dortmund und Vorsitzender des
Vereins zur Förderung der biomedizinischen und klinischen
Forschung. Der Verein hat erneut den Biomedizin-Förderpreis
für herausragende wissenschaftliche Leistungen vergeben.
Nachwuchsforschung: Entwicklung von Inhibitoren
Die Hemmung bestimmter Prozesse und Stoffe, die den Verlauf
einer Krebserkrankung beeinflussen, erforschen Eyad Kalawy
Fansa, Björn Papke und Lucas Robke. Für ihre Arbeiten werden
sie mit dem Biomedizin-Förderpreis in der Kategorie
„Nachwuchsforscher“ ausgezeichnet. Alle haben am Max-
Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund
gearbeitet. Während Fansa und Papke an Inhibitoren eines
krebsfördernden Proteins arbeiten, beschäftigt sich Robke
damit, die zelluläre Selbstverdauung, die u.a. das Überleben
von Krebszellen fördern soll, gezielt zu hemmen.
Diagnose Hautkrebs: Psychische Belastung für Patienten
Den Biomedizin-Förderpreis in der Kategorie „Klinische
Forschung“ erhält die Hautklinik des Klinikums Dortmund.
Dem Team um Direktorin Dorothée Nashan ist es gelungen, ein
zertifiziertes Hauttumorzentrum zu etablieren.
Schwerpunktmäßig forscht Nashan auf dem Gebiet der
Psychoonkologie. Dabei untersucht sie, welche
Belastungssymptome im Folge einer Krebsdiagnose beim
Patienten auftreten können und wie eine angemessene
psychoonkologische Versorgung gestaltet sein muss. In einer
Längsschnittstudie konnte Nashan beispielsweise zeigen, dass
sich Melanompatienten besonders stark körperlich erschöpft
und antriebslos fühlten.
Falsch verteilt: Chromosomeninstabilität in Krebszellen
Pausenlos entstehen in unserem Körper durch Teilung neue
Zelle. Kommt es bei diesem Prozess zu Fehlern, kann dies
Krebserkrankungen fördern. Gruppenleiter Alexander Bird vom
Dortmunder Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie
konnte zeigen, dass das Protein GTSE1 einen Einfluss darauf
hat, ob durch Teilung eine Zellpopulation mit normaler
Chromosomenanzahl entsteht oder nicht. Eine Fehlverteilung
der DNA ist ein Merkmal von Tumorerkrankungen. Für seine
Forschung wird Bird mit dem Biomedizin-Förderpreis in der
Kategorie „Grundlagenforschung“ ausgezeichnet.
Weitere fünf Forschende aus Dortmund wurden aufgrund ihrer
exzellenten Forschung mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet:
Moritz Anft, Dirk Broßell, Andreas Brunschweiger, Rosemarie
Marchan und Silvia Selinski.
Pressemitteilung (IfADo)